Liebe Johanna,

ich bin immer noch „blissfully flashed” von unserem Workshop – und auch die Musik geht immer weiter.

Gestern Abend zum Beispiel hat sich mal wieder unsere freie Mantragruppe getroffen; ganz im Gegensatz zu unseren „Traditionen“ haben sich mehrfach und völlig unabgesprochen freie Impros (ohne Mantra als Grundlage) entwickelt – von schmelzender Zartheit bis zur wild-schamanischen Extase.
Alle haben geleuchtet 😉

Ich bin davon begeistert, mit welcher Präsenz, welchem Geschick und aus welcher inneren Haltung heraus du den Raum geöffnet und gehalten hast. Und natürlich habe ich mich auch von den Anderen anstecken lassen; welch ein Genuß, sie in ihrer Vielfalt und Schönheit zu erleben. Da wurde es immer leichter und schöner für mich, die Flügel meiner Stimme/Seele zu entfalten.

Referenzerfahrung!!! 

Ich freue mich schon jetzt auf ein nächstes Mal!
Ganz herzliche Grüße,
Martin.

Nach dem Workshop verfasste Martin folgendes wunderbare Gedicht –
eine Hommage an die titanische Muse der Stimme und des Gesangs:

Aoide – Juni 2016

Sie legt ihr Siegel auf meine Lippen
Auf  diese Wunde aus Küssen
Um mich zu lehren
Durch mein Herz allein zu singen

Ich vertraue ihr
Und trinke ihr dunkelstes Verlangen
Wenn sie mich mit Glückseligkeit durchbohrt
Mit lautem Lachen öffnet sie meine Kehle
Heulen lässt sie mich, in Zungen sprechen
In poetischer Berauschtheit lallend
Verflochten in liebender Vereinigung
Das unaussprechliche Sehnen beschwörend
Singend zu sein

Auf meinen Knochen spielt sie
Dunkel stöhnende Liebeslieder
Saftige Lieder, voll glitzernder Feuchtigkeit
Gesang, der leise hoffend durch einen Morgen geht
Heilgesänge, die Hände auf versehrte Herzen legen
Zauberlieder aus Schlaf und Erinnerung
Blüten und Wurzeln singt sie aus meiner Verwandlung
Lieder aus Wind und Vogelflug
Sternenlieder, kristalline Nächte, Samen aus Licht
In lautloser Verzückung kreisend
Singt sie mich